Fundament & Kompass
TEACCH® - der individuelle Ansatz
TEACCH® ist ein ganzheitlicher (heil-)pädagogischer Ansatz, der die besondere Wahrnehmung von Personen im Autismus-Spektrum zum Ausgangspunkt nimmt, um deren Entwicklung, Teilhabe und Autonomie bestmöglich zu unterstützen.
Die Umsetzung erfolgt individuell und wird an die jeweilige Person und deren Lebenssituation angepasst. Eine gleichermaßen wertschätzende Haltung gegenüber unterschiedlichen Arten des Denkens zeigt sich im Bemühen, Herausforderungen aus der Perspektive einer autistischen Person zu verstehen und nach Lösungen zu suchen, die allen Beteiligten gerecht werden.
TEACCH® - mehr als eine Methode!
TEACCH® ist ein verhaltenstherapeutisch fundierter Ansatz, der sich jedoch – je nach Bedarf und inhaltlicher Zielsetzung – einer Vielzahl evidenzbasierter Strategien und Methoden bedient (https://autismpdc.fpg.unc.edu/evidence-based-practices).
TEACCH® legt großen Wert darauf, dass Verhaltensänderungen und Lernen dadurch bewirkt werden, dass die Person versteht, worum es geht und was von ihr erwartet wird, und dass sie selbst erkennt, worauf es ankommt.
Als übergeordneter Rahmen für die Gestaltung von Lern- und Alltagssituationen dient daher die Orientierung an den Prinzipien des Structured TEACCHing. Hierbei wird in Bezug auf die jeweilige Situation überprüft und sichergestellt, dass die autistische Person alle erforderlichen Informationen bekommt (und verstehen kann), die sie braucht, um die Situation erfolgreich bewältigen zu können.
Besondere Beachtung finden dabei strukturierende Elemente und visuelle Organisationshilfen sowie die Eröffnung effektiver Wege der Kommunikation. Da eine klare Strukturierung allen Beteiligten einen Bezugsrahmen bietet, ermöglicht sie vielfach erst Beziehungsaufnahme, Austausch und Kommunikation.
TEACCH®
- Zusammenspiel vieler Elemente
Der Fokus auf visueller Gestaltung und Informationsvermittlung begründet sich darin, dass Menschen im Autismus-Spektrum sehr häufig Informationen besser aufnehmen und umsetzen können, wenn sie diese sehen und nicht nur hören. Zudem wird die Aufmerksamkeit durch Markierungen, Hervorhebungen und ähnliche visuelle Gestaltungselemente auf die wesentlichen Aspekte gelenkt. Der umfangreiche Einsatz verschiedenster Organisationshilfen (z.B. Checklisten, Pläne, Schablonen) hat einen hohen Stellenwert, da bei Autismus die exekutiven Funktionen häufig beeinträchtigt sind und somit die organisatorischen Fähigkeiten (Planen, strategisches Handeln, Impulssteuerung). Wo die Person sich selbst nicht organisieren kann, werden ihr Organisationshilfen angeboten, die sie nach Möglichkeit selbstständig zu nutzen lernt.
Fähigkeiten, die in gezielten Lern- und Übungssituationen erworben wurden, werden dann systematisch generalisiert und zu alltagsrelevanten Kompetenzen ausgebaut. Damit die Förderung und Unterstützung individuell auf die jeweilige Person abgestimmt werden kann, ist eine vorausgehende Bedarfserhebung und spezifische Förderdiagnostik unerlässlich.
Um den Übertrag in den Alltag zu gewährleisten, kommt der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Eltern sowie anderen Bezugspersonen aus den verschiedenen Lebensbereichen eine zentrale Bedeutung zu.