Was ist das Ziel der Förderung nach dem TEACCH®-Ansatz?
TEACCH® zielt auf eine möglichst hohe Selbstständigkeit des Kindes/Klient*innen sowie die Entfaltung des vorhandenen Fähigkeitspotentials. Als Einrichtung, die sich dem TEACCH®-Ansatz verpflichtet fühlt, arbeiten wir mit den Eltern und weiteren Bezugspersonen sowie Fachleuten zusammen, um eine möglichst umfassende Förderung und Entfaltung der Persönlichkeit zu unterstützen. Der Schwerpunkt liegt darauf, die geeigneten Bedingungen zu schaffen, unter denen das Kind/der/die Klient*innen optimal lernen und sich in seinem Alltag zurechtfinden sowie ihn aktiv mitgestalten kann. Neben der Gestaltung individuell angepasster Lern- und Übungsangebote gehört zur Förderung insbesondere auch die Entwicklung von Strategien zur Integration und Teilhabe im sozialen Umfeld. Der TEACCH®-Ansatz beinhaltet eine Form der Förderung, die sich auf das Lebensumfeld und den Alltag des Klient*innen auswirkt.
Wie ist der Weg zu Team Autismus?
Nachdem die Eltern oder erwachsenen Betroffenen mit uns Kontakt aufgenommen haben, vereinbaren wir ein etwa einstündiges Erstgespräch. In diesem sprechen wir darüber, welche Anliegen sie in Bezug auf die Förderung haben. Wir stellen unser Konzept vor und besprechen, wie die Maßnahme aussehen könnte. Wenn die Eltern oder erwachsenen Betroffenen sich für diesen Weg entscheiden, können sie beim zuständigen Kostenträger die Maßnahme beantragen. Dafür erhalten sie von uns ein Schreiben, das sie dem Antrag beilegen können. Wenn eine Kostenübernahme vorliegt und eine Therapievereinbarung unterschrieben ist, kann die Förderung beginnen.
Wie sieht eine Förderung nach dem TEACCH®-Ansatz im Allgemeinen aus?
Zu Beginn jeder Förderung steht eine ausführliche Förderdiagnostik, welche die Grundlage für die Planung der ersten Schritte darstellt. Der weitere Verlauf gestaltet sich sehr individuell, je nach Problemstellung und Bedarf. Da die Förderung/Beratung in der Regel im Lebensumfeld des Kindes/Klient*innen stattfindet, also zu Hause, im Kindergarten, in der Schule oder am Arbeitsplatz, werden Termine mit den jeweiligen Bezugspersonen vereinbart. Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt bei den Kindern und Jugendlichen auf der Beratung und Anleitung der Bezugspersonen, die die Hilfen und förderlichen Angebote im Alltag umsetzen. Bei Erwachsenen mit dem Asperger-Syndrom liegt der Schwerpunkt meist auf der Beratung des Betroffenen selbst. Die Häufigkeit und Intensität der Kontakte richtet sich daher in jeder Maßnahme ganz individuelle danach, was zum gegebenen Zeitpunkt notwendig und sinnvoll ist; Termine werden jeweils nach Absprache vereinbart.
Wie lange dauert die Förderung?
Die Förderung bei Team Autismus ist langfristig angelegt und zeitlich erst einmal nicht begrenzt. In der Intensität richtet sie sich nach dem Bedarf des Kindes/Klient*innen und des Umfelds. Erfahrungsgemäß bedeutete dies, dass zu Beginn der Förderung häufigere Termine in kurzen Abständen stattfinden und im Verlauf die Häufigkeit der Treffen sinkt. Unser Ziel ist es, das Umfeld so zu unterstützen und anzuleiten, dass die Bezugspersonen Kompetenzen im Umgang mit dem Kind/Klient*innen erwerben und unsere Hilfe nicht mehr benötigen bzw. der erwachsene Betroffene selbst unsere Empfehlungen umsetzt und besser in seinem Alltag zurechtkommt.
Was müssen wir als Eltern eines Kindes mit Autismus im Rahmen der Förderung leisten?
Da der TEACCH®-Ansatz vorsieht, die Förderung in den Alltag des Kindes zu integrieren, ist eine enge Zusammenarbeit bei der Erarbeitung und Umsetzung von Förderzielen unerlässlich. Es ist ausdrücklich gewünscht, dass die begleitenden Bezugspersonen bei Therapiestunden anwesend sind. Sie nehmen aktiv am Prozess der Förderung teil; sie beobachten den Therapeuten*innen und üben auch selbst neue Strategien. Eltern und Bezugspersonen sind aufgefordert, die in den Fördereinheiten entwickelten Ideen in den Alltag zu übertragen. Hierbei geht es nicht um ein intensives Training, das von den Eltern durchgeführt wird, sondern um einen Übertrag in den familiären Alltag. Bei dieser Aufgabe steht der/die Therapeuten*innen unterstützend zur Seite.
Werden auch Institutionen, die mein Kind besucht oder mit denen ich als erwachsener Betroffener zu tun habe, mit einbezogen?
Der TEACCH®-Ansatz beinhaltet eine Form der Förderung, die sich auf das Lebensumfeld und den Alltag des Kindes/Klient*innen auswirkt. Um ein Gelingen der Förderung nach dem TEACCH®-Ansatz sicherstellen zu können, werden auf Wunsch alle Institutionen, die das Kind/der Klient*innen regelmäßig besucht, mit einbezogen. Dies setzt die Kooperationsbereitschaft der entsprechenden Institution voraus. Falls diese nicht wünscht, mit uns zu arbeiten, müssen wir dies akzeptieren und können diesen Teil des Lebensumfeldes nicht in unsere Arbeit mit einbeziehen.
Wer zahlt die Förderung?
Voraussetzung für die Durchführung der Förderung ist eine gültige Kostenübernahme. Diese wird im Anschluss an das Erstgespräch vom Klient*innen oder ggf. deren/dessen gesetzlichem Vertreter beim zuständigen Kostenträger beantragt. Als pädagogische Maßnahme wird die Förderung nach dem TEACCH®-Konzept nicht von den Krankenkassen übernommen. Sie kann jedoch beim örtlich zuständigen Sozialhilfeträger beantragt werden. Rechtsgrundlage für die Hilfegewährung bei Kindern und Jugendlichen sind die §§ 53 und 54 Abs. 1 Nr. 1 SGB XII (Hilfe zur Schulbildung) sowie § 12 der Verordnung zum § 60 SGB XII(Eingliederungshilfeverordnung). Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung ohne geistige Beeinträchtigung (z.B. Asperger-Syndrom) werden über das Jugendamt finanziert (§35a JHG). Im Falle der Erwachsenen hängt die Finanzierungsmöglichkeit sehr von der aktuellen Lebenssituation ab (Berufstätigkeit, Einkommen etc.). Hier kann neben dem Sozialhilfeträger, oder in Ausnahmefällen dem Jugendamt, auch die Arbeitsagentur als Kostenträger in Frage kommen.
Es besteht auch die Möglichkeit, die Kosten selbst zu tragen (also privat).
Kann die Förderung nach dem TEACCH®-Ansatz Autismus heilen?
Der TEACCH®-Ansatz geht von einer organischen Ursache von Autismus aus, die sich in einer andersartigen Informationsverarbeitung äußert. Daher kann auch eine gezielte Förderung zu keiner „Heilung“ von Autismus führen. Unser Ziel ist es, das Kind/ die Betroffenen zu befähigen, sich zu entwickeln und so selbstständig wie möglich zu werden. Ganz im Sinne des TEACCH®-Ansatzes streben wir danach, die uns anvertrauten Menschen darin zu unterstützen, einen Platz in unserer Gesellschaft zu finden und ein möglichst sinnerfülltes Leben zu führen.
Ist die Förderung nach TEACCH® mit anderen Therapien zu vereinbaren?
Der TEACCH®-Ansatz versteht sich als einen methodenoffenen Ansatz. Die Strategien des TEACCH®-Ansatzes können als ein Rahmen betrachtet werden, in den dann – individuell zugeschnitten auf den/die jeweiligen Klient*innen – wiederum sehr unterschiedliche Methoden integriert werden können.
Es ist also durchaus möglich, verschiedene Maßnahmen parallel laufen zu lassen; diese sollten aber möglichst mit dem/den jeweils behandelnden Therapeuten*innen besprochen werden.
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